Die Kartoffel stammt aus Südamerika und gehört wie Tomaten, Paprika und Auberginen zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). In Peru wurde sie in den Anden noch in 3000 und 4000 m Höhe auf den dortigen schlechten Böden angebaut, wo kein Mais mehr wuchs. Die Spanier brachten die Kartoffel im 16. Jahrhundert nach Europa, es war nicht Christoph Kolumbus, wie oft behauptet wird. Zunächst dachte man nicht daran, sie zu essen. Vielmehr hielt man sie wegen ihrer schönen weiß-lila Blüten in den Gärten von Fürsten und später in Klostergärten.

Im 17. Jahrhundert kam die Kartoffel nach Deutschland. Um ihre Verbreitung hier hat sich besonders der Preußenkönig Friedrich der Große im 18. Jahrhundert verdient gemacht.

Die Bauern in Preußen wehrten sich anfangs allerdings gegen den Anbau der Kartoffel. Erste Kochversuche endeten mit Bauchschmerzen, die Köche verwendeten nur die ungenießbaren Beeren der Pflanze und die Knollen aus der Erde schmeckten ihnen ungekocht nicht. Lange Zeit wollten die Europäer die „giftige“ Pflanze daher nicht. Deshalb erließ Friedrich der Große 1756 den „Kartoffelbefehl“: Jeder Bauer musste unter Androhung von Strafe Kartoffeln anbauen.

Mit einer List überzeugte der König sein Volk. Er ließ die Kartoffelfelder von Soldaten bewachen. „Was bewacht wird, muss wertvoll sein“, dachten sich die Bauern. Als die Soldaten nachts schliefen, stahlen sich die Bauern einige Kartoffeln aus dem Acker. Sie merkten , dass die Knollen - richtig zubereitet - doch gut schmeckten.

So hat sich der Kartoffelanbau in Deutschland langsam durchgesetzt.